Ich-Selbst-Verkörperung – was meint das?
Inmitten der inneren Landschaften des Menschseins, dort wo Worte verstummen und das Spüren beginnt, entfaltet sich die Ich-Selbst-Verkörperung – ein Pfad der Erinnerung an das, was wir im tiefsten Wesen sind. Diese spirituell-systemische Form der Aufstellungs- und Verkörperungsarbeit wurde von Siegfried Essen entwickelt. Sie lädt dazu ein, die Verbindung zwischen dem Persönlichen und dem Überpersönlichen neu zu erfahren. Durch die Repräsentation und verkörperte Unterscheidung dieser Pole, wird das Individuum an die Existenz der Allverbundenheit erinnert.
Die revolutionäre Herangehensweise von Siegfried Essen, das Problem und die Lösung gemeinsam auf die Bühne zu bitten, brachte einen Paradigmenwechsel in der Aufstellungsarbeit mit sich. Denn die Aufmerksamkeit wird von der ersten Aufstellungssekunde in das Lösungsbild investiert.
Hier wird nicht in Problemen gewühlt - vielmehr wird das Ganze eingeladen: Schatten und Licht, Frage und Antwort, Wunde und Weisheit.
Von Anfang an sind beide Seiten der Wirklichkeit anwesend - das Ich und das Selbst, die Trennung und die Verbundenheit. In diesem Spannungsfeld beginnen die Kräfte miteinander in Einklang zu kommen, als wüssten sie längst, wie Heilung geschieht. Lösung ist nicht etwas, das gefunden werden muss - sie zeigt sich, sobald der Raum für das Ganze geöffnet ist.
Diese Aufstellungsweise ist wie ein stiller Aufstand gegen alte therapeutische Dogmen. Frech vielleicht und doch zutiefst liebevoll. Denn sie behauptet: Die Lösung wohnt dem Problem bereits inne. Sie war nie getrennt, nur vergessen. Und so braucht es nur einen geschützten Raum, in dem sich diese Gegensätze begegnen dürfen – nicht als Gegner, sondern als Liebende, die sich an ihr Versprechen erinnern.
In der Begegnung mit dem Selbst – jenem wesenhaften Teil, der jenseits aller Geschichten ruht – lösen sich Schleier. Ängste, Sorgen, Hoffnungslosigkeit verlieren an Gewicht. Stattdessen zeigen sich neue Qualitäten: Experimentierfreude, schöpferische Kraft, innere Weite, tiefer Friede und eine Liebe, die an keine Bedingung geknüpft ist. Solche Zustände gehören dem transpersonalen Feld an – jener Dimension, die uns mit der Alleinheit verbindet.
Die Ich-Selbst-Verkörperung wirkt wie eine Brücke. Sie führt von der Verstrickung zur Klarheit, von der Ohnmacht zur Selbstermächtigung. Jeder Mensch wird eingeladen, seine eigene Wahrheit zu verkörpern, seine innere Weisheit zu befragen, und sich in einem Raum des Gewahr-Seins neu zu entdecken.
Diese Arbeit ist keine Technik, sondern eine Haltung – eine Form des dialogischen Spürens, in Verantwortung gegenüber der eigenen Psyche, dem Körper, allen Wesen und dem größeren Ganzen. Sie ruft nicht dazu auf, jemand Neues zu werden. Sie ruft einen nach Hause – zu sich selbst.
Erlebbar ist diese Herangehensweise im Einzel-Coaching oder in einer Gruppensupervision - drinnen oder draußen. Kontaktieren Sie mich, um Ihre individuelle Aufstellung mit mir zu besprechen.
Vom 22. bis 24. August und vom 17. bis 19 Oktober biete ich zwei Wochenendseminare an, in denen die Ich-Selbst-Verkörperung erfahren werden kann. Die Seminare bauen aufeinander auf, können aber auch einzeln, als in sich geschlossener Workshop, gebucht werden.
Die Seminare richten sich an interessierte Menschen. Es bedarf keiner Vorerfahrung.
Kosten pro Wochenende 290 € plus 200 € für Übernachtung und Verpflegung im Tagungshaus (Worpswede/Prinzhöfte).
Wer tiefer eintauchen möchte, dem seien die Bücher von Siegfried Essen ans Herz gelegt:
